Implantatprothetik

Implantatprothetische Behandlungen schließen sich nach einer in der Regel mehrmonatigen Einheilzeit an die implantatchirurgische Behandlung mit Implantatfreilegung an und umfassen die Herstellung des implantatgetragenen Zahnersatzes. Nicht selten werden im Rahmen der prothetischen Behandlung - je nach Ausgangssituation - auch kombinierte Konstruktionen aus implantatgetragenem Zahnersatz und zahngetragenem Zahnersatz erforderlich.

Implantatgetragene Suprakonstruktion, Abutment

Als Suprakonstruktionen werden in der dentalen Implantologie die auf den zuvor chirurgisch eingebrachten Implantaten befestigten Zahnersatzkonstruktionen bezeichnet. Ein Implantat kann im Rahmen der Prothetik in verschiedener Weise als Pfeiler verwendet werden. Die Befestigung erfolgt bei den (selteneren) einteiligen Implantaten direkt auf dem Implantatkörper, bei den (häufigeren) zweiteiligen Implantaten auf einem zuvor für den jeweiligen Einzelfall angefertigten Abutment. Ein Implantatabutment ist ein spezielles Verbindungsteil, das auch als Mesostruktur bezeichnet wird.

CAD/CAM-Verfahren

Die CAD/CAM-Technik (computer-aided design and computer-aided manufacturing) hat gerade den Bereich der Implantologie in den letzten Jahren erheblich vorangebracht. Durch neueste Frästechniken besteht die Möglichkeit, hochpräzise Bauteile wie Implantatgerüste und sogar ganze Implantatkronen und Implantatbrücken aus Zirkoniumdioxid in industriell vorgefertigter, standardisierter Materialqualität zu fräsen. Hochmoderne CADCAM Fräszentren sind auf die computerunterstützte Anfertigung präziser und passgenau ausgerichteter Implantatteile (z. B. individueller Abutments aus Titan oder Zirkon) spezialisiert. Am Computer mit Hilfe der CAD-CAM-Software entworfene Werkstücke liefern somit neben einer optimalen Passgenauigkeit und sehr ansprechenden Ästhetik den Vorteil einer homogenen Gerüststruktur sowie hohen Stabilität, Verträglichkeit und Biokompatibilität.

Einzelzahnimplantate

Durch Einzelzahnimplantate können einzelne Zähne gezielt ersetzt werden. Diese Behandlungsmöglichkeit wird sehr häufig genutzt, wenn neben dem fehlenden Zahn intakte Restaurationen oder gesunde Zähne vorhanden sind, die nicht beschliffen werden sollen. Eine alternative Versorgung zu Einzelzahnimplantaten sind zahngetragene Brückenkonstruktionen, bei denen die Befestigung des Zahnersatzes in Form einer festsitzenden Brücke an den benachbarten Zähnen erfolgt.

Implantatgetragene festsitzende Brücken

Wenn mehrere Zähne nebeneinander fehlen, ist es häufig nicht notwendig oder manchmal auch nicht möglich, jeden einzelnen fehlenden Zahn durch ein einzelnes Implantat zu ersetzen. In diesen Fällen werden die Implantate als Pfeiler benutzt, um auf ihnen implantatgetragene Brückenkonstruktionen zu befestigen. Durch eine solche festsitzende Brückenkonstruktion wird die vorhandene Lücke geschlossen.

Implantate als Anker für herausnehmbaren Zahnersatz

Bei Trägern von Teilprothesen und Totalprothesen oder bei fortgeschrittenem Zahnverlust sind durch die Implantologie ganz neue Therapiemöglichkeiten und Behandlungsmethoden entstanden. Implantate bieten für Prothesenträger gerade bei Prothesen mit schlechter Haftung im Rahmen eines kombiniert festsitzend-herausnahmbaren Zahnersatzes auf Implantaten und natürlichen Zähnen oder auch bei rein implantatgetragenen Prothesen auf Implantaten hervorragenden Halt mit deutlich verbesserten Haftergebnissen bei sehr guter Stabilität des Zahnersatzes.