Alle nachfolgend dokumentierten Behandlungen stammen aus unserer Praxis und dienen lediglich als Patientenbeispiele der beispielhaften Information und Veranschaulichung von Behandlungsweisen. Die anonyme Veröffentlichung der Beispiele erfolgt mit dankenswertem Einverständnis der behandelten Personen.
Implantatentfernung, Explantationsnotwendigkeit nach Periimplantitis, nicht osseointegriertes Frontzahnimplantat, mehrzeitiges chirurgisches Vorgehen zum Erhalt und Wiederaufbau von Knochen und Weichgewebe
Abbildungen 7 a, b und d:
(Ausgangssituation)
Die Periimplantitis (Entzündung am Kieferknochen um das Implantat herum) stellt im Bereich der Implantologie eine schwerwiegende Komplikation dar, in deren Folge Implantate unter besonders ungünstigen Umständen eventuell sogar wieder entfernt werden müssen. Im vorliegenden Fall war ein nicht aus unserer Praxis stammendes Einzelzahnimplantat im Unterkiefer-Frontzahnbereich zu explantieren.
Das Implantat war aufgrund eines wiederholt rezidivierenden Fistelgangs und eines chronisch entzündlich geschwollenen und schmerzhaften Zahnfleischsaumes nicht erhaltungswürdig. Der bestehende frontale Fistelgang und der chronische Pus- (Eiter-) bzw. Sekretaustritt am entzündlich geschwollenen Zahnfleischsaum sind auf dem nebenstehenden vergrößerten Fotoausschnitt mit roten Kreisen markiert. An der Kronenversogung des Nachbarzahnes erkennt man eine bereits deutliche Sekundärkaries am dortigen Restaurationsrand.
Da nach der eigentlichen Explantation ein nicht unerheblicher Knochendefekt zu erwarten war (geschätzte Ausdehnung siehe nebenstehende gestrichelte rote Markierung), waren im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnbereich mehrere chirurgische Einzelschritte zum weitestmöglichen Strukturerhalt und auch zum Knochenaufbau erforderlich.
Abb. 7a:
Ausgangssituation
Abb. 7b:
Ausgangssituation, Fistelgang und Austritt von Sekret bzw. Pus (Eiter)
Abb. 7d:
Ausgangssituation, zu erwartender Knochendefekt
Abbildungen 7 e, f, g, h, i und j:
(erste Operation, Defektdarstellung, Knochenaufbau durch Knochenblocktransplantation, Cytoplast®-Membranabdeckung)
Nach Defektdarstellung und Explantation wurde das verlorene knöcherne Stützgewebe mit Hilfe einer Knochenblocktransplantation (Knochenentnahme aus dem Kinn), geeigneter Präparation des knöchernen Empfängerbettes sowie zusätzlicher Spaneinbringung (körpereigene Knochenspäne) wieder aufgebaut. Die nebenstehenden Fotos zeigen den fixierten Knochenblock sowie die schützende und die Knochenregeneration steuernde Membranabdeckung (Membran Cytoplast®, nicht-resorbierbar, Fixierung durch Titannägel) sowie den anschließenden Wundverschluss mit Hilfe zusätzlicher Weichgewebsplastiken.
Abb. 7e:
Defektdarstellung
Abb. 7g:
Knochenblockentnahme
Abb. 7i:
Einbringung Cytoplast®-Membran
Abb. 7f:
nach Explantation
Abb. 7h:
Knochenblockfixierung
Abb. 7j:
nach Wundverschluss
Abbildungen 7 k, l, m, n, o und p:
(zweite Operation, Entfernung von Membran und Osteosyntheseschraube, Einbringung Mucograft®-Weichgewebsmatrix, langzeitprovisorische Versorgung)
Nach einer Einheilzeit von ca. vier Monaten erfolgen in einer zweiten Operation die Entfernung der ersten Membran und der Osteosyntheseschraube. Der Kieferknochen (Alveolarfortsatz) hat sich bereits sehr gut regeneriert, ist allerdings noch sehr weich. Zur weichgeweblichen Defektdeckung der sensiblen Knochenneubildung und zur Verbesserung der umgebenden stützenden Weichgewebe erfolgt im Rahmen eines zusätzlichen Operationsschritts die Einbringung einer Weichgewebsmatrix (Mucograft®, resorbierbar). Nach einer kurzzeitigen einfachen provisorischen Versorgung erfolgt anschließend eine langzeitprovisorische (LZP) Brückenversorgung zur wiederum mehrmonatigen Wundheilung.
Abb. 7k:
Membranentfernung
Abb. 7m:
Einbringung Mucograft®-Weichgewebsmatrix
Abb. 7o:
bei Nahtentfernung
Abb. 7l:
Entfernung der Osteosyntheseschraube
Abb. 7n:
einfaches Provisorium
Abb. 7p:
nach LZP-Brückenversorgung
Abbildung 7 q:
(Zustand weitere vier Monate später, vorläufiger Behandlungsabschluss mit Langzeitprovisorium nach Defektausheilung)
Nach weiteren vier Monaten haben sich Hart- und Weichgewebe gut stabilisiert, so dass als definitive und ästhetisch ansprechende prothetische Versorgung beispielsweise eine vollkeramische Brückenversorgung oder auch eine erneute Implantation unter jetzt deutlich verbesserten anatomischen Verhältnissen (gegenüber dem ursprünglichen Knochendefekt) erfolgen können.
Aufgrund der starken Neigung zur Karies-, Parodontitis- und auch Periimplantitiserkrankung sind eine systematische, lebenslange Prophylaxe mit mehrmals jährlich durchzuführenden professionellen Zahnreinigungen sowie regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen unumgänglich.
Abb. 7q:
nach LZP-Brückenversorgung
Dr. Stefan Wolpers
Zahnarzt Hildesheim
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